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Studie

Hintergrund

Die Behandlung von PatientInnen mit ulcus cruris venosum stellt eine große Herausforderung für die ambulante Versorgung und das Gesundheitssystem dar. Betroffene PatientInnen leiden häufig an langwierigen Heilungsverläufen und oftmals wiederkehrenden Wunden. Neben Schmerzen und depressiven Verstimmungen erleben betroffene PatientInnen erhebliche Einschränkungen ihrer Alltagsaktivitäten und der sozialen Teilhabe. Trotz vorhandener Behandlungsleitlinien findet die Versorgung chronischer Wunden oftmals nicht einheitlich und evidenzbasiert statt. Ein etablierter Versorgungsstandard fehlt bislang. Maßnahmen, die belegbar helfen, werden selten umgesetzt und Betroffene oft nicht in den Behandlungsprozess eingebunden. Ziel des Projekts ist die Etablierung eines evidenzbasierten und patientInnenorientierten Konzeptes für die hausärztliche Versorgung des sogenannten offenen Beines, dem ulcus cruris venosum. Die im Rahmen des Projekts entwickelten Maßnahmen sollen nun in einer Studie hinsichtlich ihrer Wirksamkeit untersucht werden.

Studienablauf

Die wissenschaftliche Erprobung der Intervention Ulcus Cruris Care findet im Rahmen einer cluster-randomisierten, kontrollierten Interventionsstudie (Cluster-RCT) statt. Cluster-randomisiert bedeutet, dass die Gruppenzuteilung zu Interventions- und Kontrollgruppe zufällig und auf Praxisebene erfolgt.

Insgesamt werden 50 Hausarztpraxen im Rahmen der Studie im Verhältnis 1:1 der Interventions- oder der Kontrollgruppe zugewiesen. Eingeschlossene Hausarztpraxen sollen jeweils 3-5 PatientInnen mit ulcus cruris venosum rekrutieren und betreuen.

Nach Absolvierung der digitalen Schulung können Hausarztpraxen PatientInnen mit ulcus cruris venosum in die Studie aufnehmen. Ziel ist der Einschluss von insgesamt 126 PatientInnen, davon 63 PatientInnen in Praxen der Interventionsgruppe und 63 PatientInnen in Praxen der Kontrollgruppe. Der Beobachtungszeitraum erstreckt sich pro PatientIn über 12 Monate. Hauptzielkriterium ist die Erfassung der Wundheilungsdauer. Darüber hinaus sollen in 3 Studienvisiten weitere Zielparameter beispielsweise zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität sowie Wirtschaftlichkeit erhoben werden. Die Datenerfassung kann im Rahmen routinemäßiger Wundbehandlungen in der Praxis erfolgen und wird durch ein elektronisches Dateneingabeformular innerhalb des CareCockpit unterstützt.

Teilnahmevoraussetzungen

  • Alle Hausarztpraxen, die in der ambulanten Versorgung von PatientInnen mit chronischen Wunden involviert sind, können teilnehmen.
  • In der Praxis sollte ein/e MFA oder VERAH vorhanden sein, welche/r routinemäßig an der Versorgung von PatientInnen mit chronischen Wunden mitwirkt. 
  • Für die Studienteilnahme ist die Verwendung der Software CareCockpit notwendig. Entsprechende EDV-Voraussetzungen (Computer mit Internetanbindung) sollten gegeben sein.

Was müssen Sie für die Studie tun?

  • Rekrutierung von mindestens 3 PatientInnen innerhalb von 12 Monaten
  • Vollständige elektronische Datenerhebung für 3 Studienvisiten pro PatientIn: Assessment bei Patienteneinschluss (T0), nach 12 Wochen (T1) und nach 12 Monaten (T2)

Nur wenn Ihre Praxis der Interventionsgruppe zugeteilt wird:

  • Teilnahme der/des für die Wundversorgung zuständigen MFA oder VERAH am E-Learning (ca. 60 min) und Webinar (ca. 90 min)
  • Teilnahme eines/er Arztes/Ärztin am E-Learning (ca. 60 min) und Webinar (ca. 90 min)
  • Teilnahme des/der Arztes/Ärztin oder des/der MFA oder VERAH an einem leitfadengestützten Interview (ca. 15-30 min)

Wie profitieren Sie von einer Studienteilnahme?

  • Für alle teilnehmenden Praxen ist eine Aufwandsentschädigung für die Teilnahme an der Studie vorgesehen. Jede Praxis erhält für den Dokumentationsaufwand eine pauschale Grundvergütung in Höhe von 500 € pro eingeschlossene/n PatientIn. Die Praxen der Interventionsgruppe erhalten zusätzlich eine einmalige Aufwandsentschädigung in Höhe von 150 € für die Teilnahme am Webinar und weitere 150 € für das E-Learning. Der Dokumentationsaufwand im Rahmen des Monitorings wird in Praxen der Interventionsgruppe mit zusätzlichen 150 € pro PatientIn vergütet. Für die Absolvierung der Interviews im Rahmen der Prozessevaluation erhalten die StudienteilnehmerInnen weitere 50 €.
  • Die im Projekt gewonnenen Erkenntnisse und Forschungsergebnisse sollen langfristig zur Verbesserung der Versorgungssituation betroffener PatientInnen beitragen. Durch Ihre Teilnahme leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Erforschung und Verbesserung der Versorgungssituation betroffener PatientInnen.

Haben wir Ihr Interesse geweckt?

Haben Sie Fragen oder möchten Sie an der Studie teilnehmen? Nehmen Sie Kontakt zu uns auf! Sie erreichen uns telefonisch (06221-56 32985) oder via E-Mail (UlcusCrurisCare.AMED@med.uni-heidelberg.de).